Johanna im Gipsbein

Johanna wurde mit zwei Klumpfüssen geboren. Obwohl man einen ganz schönen Schrecken bekommt, wenn man es zuerst sieht, ist es doch nichts Tragisches. Früher war das wohl eine lebenslange Gehbehinderung, aber heutzutage kann man es gut auskurieren.

Das Einzige ist, dass man die Behandlung in den ersten Lebenstagen beginnen muss, und man muss sich auch für eine Klinik entscheiden, denn die verwendeten Methoden sind doch ziemlich unterschiedlich. In den meisten Spitälern heisst das entweder Operation oder monatelang täglich Physiotherapie (und am Ende doch in 40% aller Fälle eine Opereration). Wir haben uns für die Schulthess Klinik in Zürich entschieden, wo Chefarzt Dr. Velasco nach der Methode von Dr. Ponseti arbeitet. Konkret heisst das: Die Beine werden für 4-6 Wochen im Gips behalten, wobei jede Woche ein neuer Gips die Füsse etwas weiter nach aussen dreht. Ausserdem wird die Achillessehne durchtrennt (regneriert sich wieder), damit die Füsse ein Chance haben, gerade zu bleiben. Nach dieser Zeit bekommt Johanna zwei Schuhschienen, die die Füsse gerade halten, diese müssen für 3 Monate Tag und Nacht getragen werden. Danach werden die Schienen bis zum 4 Lebensjahr “nur” noch nachts getragen. Mühsam und anstrengend sicherlich, aber machbar und besser als eine lebenslange Behinderung.